Bienenhaltung - Was die Bio-Biene ausmacht

 

Wir werden oft gefragt: Wie es überhaupt möglich ist, das Bienenwachs oder Honig als Bio Bezeichnet werden kann? Die Bienen könnten ja "Fremd gehen" und einfach irgendein Feld bestäuben. 

Deshalb erklären wir euch, was die Bio Biene ausmacht.

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Bienen sind frei umherfliegende Insekten, deren "Arbeitsradius" nicht beeinflussbar ist. Obgleich in ihrer Reichweite uneingeschränkt, entfernt sich die Honigbiene selten weiter als fünf Kilometer von ihrem heimischen Stock. Dabei bewegt sie sich zumeist in einer vom Menschen geprägten Umwelt, deren Anflugpunkte selbst der Imker nur partiell kontrollieren kann.

Umweltgifte fordern Tribut

Da Bienen während ihrer Rundflüge vermehrt mit schädlichen Substanzen in Kontakt kommen, ist die Gesundheitspflege der Völker ein Problem geworden. Verschiedene Viren und Milben setzen den Bienen zu, verringern ihre Arbeitsleistung oder machen sie krank. Bisweilen ist das Absterben ganzer Bienenvölker zu beklagen. Verantwortlich für die Misere sind Pestizide oder andere Umweltgifte, die ursprünglich zum Pflanzenschutz eingesetzt werden, jedoch schwerwiegende Nebenwirkungen aufweisen - für Mensch und Tier.

Bio-Bienen auf dem Vormarsch

Aufgrund jener Entwicklung, tendieren mehr und mehr Imker zur ökologischen beziehungsweise biologischen Bienenhaltung. Die Rahmenbedingungen für die Bio-Bienenhaltung sind exakt definiert und europäisch einheitlich gestaltet. Demnach definiert sich die biologische Imkerei nicht über den Geschmack der Endprodukte, sondern vielmehr über die Paradigmen, die die jeweilige Bienenzucht bestimmen. So ist es entscheidend, in welchem Lebensraum der Imker seinen Betrieb angesiedelt hat. Ferner geht es um Verarbeitungsbedingungen sowie um Lagermöglichkeiten. Elementar sind also die Gestaltung und Ausrichtung des Imkerei-Unternehmens.

Raps ist tabu 

Ein wichtiger Punkt ist in diesem Zusammenhang die geografische Lage der Imkerei. Im Umkreis von drei Kilometern um die Bienen-Heimstatt müssen Anflugstandorte liegen, die ebenfalls auf ökologischer Basis bewirtschaftet werden. Der Öko-Bauer stellt demnach dem Öko-Imker beziehungsweise den Öko-Bienen seine Öko-Felder samt Öko-Pflanzen zwecks Bestäubung zur Verfügung.

Auf diesem Weg versucht man sicher zu stellen, dass die Bienen nicht mit Schadstoffen oder anderen Emissionen in Berührung kommen. Zu beachten ist weiterhin, dass die Bienen keine Intensivkulturen, wie etwa Rapsfelder, anfliegen dürfen.

Nur organische Medikamente und Futter sind erlaubt

Bienenschwarm Zuckerwasser bio futter

Bild: Ein Bienenschwarm wird mit Zuckerwasser von einem Imker gefüttert

Ein weiteres Kriterium für ein Öko-Siegel ist die medizinische Versorgung des Bienenvolkes. Um Krankheiten vorzubeugen, dürfen die Bienen ausschließlich mit organischen Säuren behandelt werden. Hierbei handelt es sich zumeist um Milch- oder Ameisensäure.

Beide Segmente sind unbedenklich, denn sie keinerlei Rückstände bilden. Ganz im Gegensatz zu chemischen wie synthetischen Medikamenten, die regelmäßig bei der konventionellen Bienenzucht zum Einsatz kommen. Diese Methode wird speziell von amerikanischen und asiatischen Imkern favorisiert.

Kein Einsatz von Kunststoff

Bio Bienenwaben

Die Bio-Imkerei zeichnet sich darüber hinaus durch die Bewahrung der Reinheit des Bienenwachses aus. Soll heißen, dass der Imker den natürlichen Wabenbau fördert, indem er altes Wachs konsequent aussortiert. Zudem verzichtet er auf den Einsatz chemischer Mittel zur Bekämpfung der Wachsmotte.

Während der Imker dem Bienenstock bearbeitet, darf er keinerlei chemische Hilfsmittel zum Einsatz briungen, um die Bienen zu vertreiben oder ruhig zu stellen. Auch der Gebrauch von Waben oder Bienenkästen aus Kunststoff ist in der Bio-Imkerei untersagt, da die Immen in einem Lebensraum aus Kunststoff nicht miteinander kommunizieren können.

Natürliche Lebensbedingungen

Bei Einhaltung der Richtlinien wird der Honig ausschließlich aus hellgelben wie unbebrüteten Waben gewonnen. Dies garantiert, dass Honig und Bienenwachs in Kontakt stehen und die Honigreife in einer natürlichen Situation erfolgt, was das Aroma positiv beeinflusst. Zur Sicherstellung der Reife vollzieht der Imker eine Trennung zwischen Honigraum und Brutstätte. Die Barriere stellt sicher, dass lediglich Arbeiterinnen und der von ihnen produzierte Honig in den Nahrungsraum gelangen.

Gefahrenquellen ausmerzen
Bio Bienenschwarm
Da ein Bienenvolk in der Regel 40.000 oder mehr Mitglieder umfasst, ist es nicht immer leicht, alle Arbeiten am Stock zeitnah zu vollziehen. Es kann also nötig sein, ein Volk am Ende der Saison ohne Ertrag aus der Ernte zu nehmen. Ebenso kann es nötig sein, die Bienenkästen während der Wintermonate von unnötigen Gefahrenquellen zu befreien. So darf ein Bio-Imker nur Bienenkästen ohne Falz verwenden, da es sonst zu Quetschungen kommen kann.

Bienenkönigin nicht beschneiden

Da die meisten Bienenkästen farblich markiert sind, gilt es auch hier, Obacht walten zu lassen. Bei der Colorierung der hölzernen Kästen sind ökologisch einwandfreie Farben zu verwenden. Ebenso hat der Imker auf eine Beschneidung der Königin zu verzichten. Diese Methode kommt bei der konventionellen Bienenzucht regelmäßig zum Tragen, da man durch das Abtrennen der Flügel die Bienenkönigin am Wegfliegen hindern möchte.

Bio hat seinen Preis

Die Fütterung des Bienenvolkes mit biologisch unbedenklichem Zucker gehört ebenfalls zu den Voraussetzungen für ein Bio-Zertifikat. Da die Preise für Bio-Zucker aber aus unterschiedlichen Gründen deutlich über denen für herkömmlichen Zucker liegen, wirkt sich dies auf den Preis des süßlichen Endproduktes aus. Bio-Honig ist demzufolge teurer als konventioneller Honig.

Öko-Tauglichkeit wird regelmäßig überprüft

Ob der Imker alle Richtlinien einhält, stellt eine unabhängige Prüfungskommission fest. Staatlich beauftragte Kontrolleure suchen im Jahresrhythmus den jeweiligen Betrieb heim und überprüfen sämtliche Komponenten der Zucht.

Sie dokumentieren den Zustand des Bienenvolkes, die Rahmenbedingungen des Standortes und die unmittelbare Umgebung. Nicht zuletzt wirft der Kontrolleur einen Blick auf die Aufzeichnungen des Imkers. Dieser hat genauestens Buch zu führen über den Staus Quo seiner Völker. Sind alle Kriterien erfüllt, erhalten der Imker und seine Produktpalette ein Bio-Siegel.

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