Was ist Sheabutter?
Alles über Sheabutter
Man findet sie vor allem in Kosmetika – Sheabutter. Was genau verbirgt sich hinter diesem Wort und was macht sie als Bestandteil von Hautpflegeprodukten so wertvoll? Und ist sie für jeden Hauttyp geeignet?
Diese Fragen sowie, ob es weitere Einsatzgebiete der Sheabutter gibt, sollen im Folgenden geklärt werden.
Was ist Sheabutter?
Bild: Karitébaum in Kukua Ghana
Sheabutter, oder auch Bambukbutter, wird aus den Beeren, oder viel mehr aus deren Kernen, des Karitébaumes gewonnen. Diese Bäume wachsen in den Tropen Mittelafrikas und werden 15–25 Meter hoch und über 300 Jahre alt. Es handelt sich dabei um ein Pflanzenfett, das einen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren enthält und erst ab 35 °C schmilzt. Bei Raumtemperatur liegt es, wie Kokosfett, somit in seiner festen Form vor.
Ein weiterer Bestandteil der Sheabutter, der in ihr in großen Mengen vorliegt, sind unverseifbare, also wasserunlösliche, Bestandteile. Zwischen 8 und 11 % der Sheabutter bestehen daraus. Zum Vergleich, Olivenöl enthält 1,2 % unverseifbare Bestandteile. Unter anderem sind diese wichtig für die Hautpflege.
In ihrer Reinform ist Sheabutter bis zu vier Jahre haltbar, auch bei höheren Temperaturen. Unraffiniert kann sie gelblich, grünlich oder elfenbeinfarben sein. Ihr Geruch erinnert, je nach Sorte und Verarbeitung, an Schokolade. Sie kann auch rauchige, fruchtige oder nussige Noten haben.
Gewinnung
Zur Gewinnung werden die Beeren des Karitébaumes eingesammelt und das Fruchtfleisch entfernt. Die Kerne werden daraufhin auf unterschiedliche Arten getrocknet. Auch die Dauer des Trocknungsprozess variiert.
Die getrockneten Kerne werden erhitzt, fein zerrieben und mit Wasser aufgegossen. Durch langes Aufschlagen der Masse setzt sich die Sheabutter oben auf dem Wasser ab und kann abgeschöpft werden.
Da Sheabutter natürlich lange haltbar ist, ist es nicht notwendig, sie zu raffinieren. Geschieht dies, geht das in ihr enthaltene Beta-Carotin verloren. Raffinierte Sheabutter ist somit leicht von unraffinierter zu unterscheiden, da das Beta-Carotin die leicht gelbliche Färbung hervorruft. Raffinierte Sheabutter erscheint somit immer reinweiß.
Sheabutter in Hautpflegeprodukten
Mehrere Bestandteile der Sheabutter sprechen dafür, dass sie aus Pflegeprodukten und Kosmetika nicht mehr wegzudenken ist. Zum einen enthält sie Vitamin E, welches der menschliche Körper nicht selbst herstellen kann. Durch Vitamin E werden Giftstoffe aus dem Körper transportiert, außerdem verlangsamt es den Alterungsprozess der Zellen und hält dadurch jung. Beta-Carotin, das im Körper zu Vitamin-A umgewandelt wird, ist ebenfalls am Aufbau der Haut beteiligt.
Allantoin regt die Regeneration der Haut an und wirkt gleichzeitig entzündungshemmend und wundheilend.
Linolsäure, aus der Sheabutter zu 3–8 % besteht, wirkt beruhigend auf die Haut und spendet Feuchtigkeit.
Es ist also kein Wunder, dass Sheabutter gern in Hautcremes verwendet wird. Vor allem in ihrer unraffinierten Form hat sie positive Auswirkungen auf unser Hautbild. Beim Raffinieren gehen nicht nur das Beta-Carotin und der aromatische Duft verloren, dabei werden auch die ungesättigten Fettsäuren zerstört. Da zu diesen die Linolsäure gehört, geht damit auch der feuchtigkeitsspendende Effekt verloren.
Außerdem zieht raffinierte Sheabutter schlechter in die Haut ein und hinterlässt einen Fettfilm. Beides ist bei der unraffinierten nicht der Fall.
Neben Feuchtigkeitscremes wird Sheabutter außerdem in Faltencremes genutzt. Auch hier hilft die Linolsäure, Fältchen, die durch Trockenheit entstanden sind, zu glätten. Die dadurch auftretenden Spannungsgefühle werden damit gleichzeitig behandelt. Das Allantoin kann durch seine regenerierenden Eigenschaften auch Altersfalten lindern.
Des Weiteren hilft Sheabutter bei spröden, rissigen Lippen und schützt diese im Herbst und Winter vor Wind und Kälte. Sie lässt die Lippen außerdem glänzen und hat auch dort, regelmäßig angewandt, einen glättenden Effekt auf die Haut.
Sheabutter kann auch pur als Badezusatz benutzt werden. Sie nimmt dort automatisch ihre flüssige Form an und zieht besonders gut in die Haut ein.
Sheabutter in Haarpflegeprodukten
Auch das Haar profitiert von einer Behandlung mit Sheabutter. Dafür wird sie am besten abends in das gewaschene, noch feuchte Haar einmassiert, vor allem in die Spitzen, und wirkt über Nacht ein. Am nächsten Morgen wird sie ausgewaschen. Je nach Haarlänge werden dafür unterschiedliche Mengen benötigt. Für mittellanges Haar genügt ein Esslöffel.
Sheabutter als Arznei
Die Inhaltsstoffe der Sheabutter haben nicht nur kosmetische Wirkungen auf die Haut, sie können auch bei Krankheiten helfen.
Neurodermitis kann mit sheabutterhaltigen Salben behandelt werden. Die Sheabutter lindert den Juckreiz und beruhigt die angegriffene Hautpartie. Auch bei anderen Ausschlägen und bei Ekzemen kann sie eingesetzt werden. Sie verhindert außerdem Narbenbildung und kann bereits vorhandene Narben elastischer und weicher machen.
In Afrika wird Sheabutter traditionell bei Muskel- und Gelenkbeschwerden eingesetzt. Das Fett wird auf die betroffene Körperstelle gegeben und einmassiert. Begleitend kann Sheabutter deshalb auch Krankheiten wie Rheuma und Arthrose benutzt werden.
Welche Hauttypen profitieren von Sheabutter?
Sheabutter ist durch ihren hohen Anteil an unverseifbaren Bestandteilen für jeden Hauttyp geeignet. Besonders profitiert jedoch trockene Haut von ihren feuchtigkeitsspendenden Eigenschaften.
Sheabutter als Lebensmittel
Da Sheabutter der Kakaobutter ähnelt, wird sie statt dieser eingesetzt und ist somit in Schokolade zu finden. Auch bei der Herstellung von Brühwürfeln oder alternativ für Palmöl kommt sie zum Einsatz.
In ihrer Heimat ist sie ein wichtiger Bestandteil vieler Gerichte. Mittlerweile kommt sie auch häufiger in deutschen Küchen vor. Durch ihren Eigengeschmack eignet sie sich gut für Süßspeisen oder bei orientalischen Gerichten.