Schokolade – Kostbarkeit für Genuss und Gesundheit

Es gibt nicht viele Menschen, die sich dem Geschmack von Schokolade vollständig entziehen können. Dazu gibt es auch keinen Grund, denn Schokolade weist eine ganze Reihe an gesundheitlichen Vorteilen auf, sodass selbst der regelmäßige Genuss absolut empfehlenswert ist. Hier kommt es allerdings wesentlich auf die Art der Schokolade an. Um eine Faustregel zu bemühen: je höher der Kakaoanteil, desto gesünder die Schokolade. Auch sonst hat die dunkle Köstlichkeit viel zu bieten, umso verständlicher, dass sich seit Jahrhunderten eine Vielzahl an Geschichten um sie ranken.

Schokolade gegen schlechte Laune

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Wer kennt sie nicht, die Behauptung, dass Schokolade die Stimmung hebt und für gute Laune sorgt. Häufig dient dieser Hinweis als humorvolle Legitimation für ausgiebiges Naschen, doch die Wahrheit liegt gar nicht weit entfernt. Schokolade enthält ein Pflanzenalkaloid, das sogenannte Theobromin. Es kommt unter anderem in Kakaobohnen vor und wird durch das Rösten der Bohnen freigesetzt. Schokolade weist einen recht hohen Anteil von bis etwa zehn Prozent Theobromin auf. Je dunkler die Schokolade, umso größer ist der Anteil.

Die Wirkung des Pflanzenalkaloids lässt sich in etwa mit der von Koffein vergleichen. Darüber hinaus ist häufig eine leicht stimmungsaufhellende Wirkung festzustellen. In sehr hohen Mengen kann Theobromin allerdings auch zu Schweißausbrüchen, einem schnelleren Herzschlag und Unruhe führen. Allerdings müsste dazu schon eine erhebliche Menge Schokolade ins Spiel kommen. In normalen (auch großzügigen) Mengen genossen, bleibt es bei der guten Stimmung und dem anregenden Gefühl, das Schokolade vielen Menschen vermittelt.

Wer sich darin versuchen möchte, eine eigene Schokolade herzustellen, wird mit den richtigen Zutaten köstliche Ergebnisse erzielen. Die wichtigsten Zutaten sind Kakaobutter und ein Rohkakaopulver. Je hochwertiger dabei die Auswahl ist, desto besser wird das Ergebnis. Zusammen mit einem Süßungsmittel nach Wahl ergibt das bereits eine sehr leckere Schokolade. Noch erfolgreicher wird das Experiment durch die Zugabe von Nüssen, Kokoschips und kleinen Trockenobststückchen.

Die luststeigernde Schokolade

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Die Kakaobohne enthält noch mehr interessante Inhaltsstoffe, beispielsweise eine Aminosäure namens L-Arginin. Sie ist an einer Vielzahl an Prozessen im menschlichen Körper beteiligt, etwa an der Erweiterung der Blutgefäße und einer damit verbesserten Herzleistung. Auch wirkt sie sich günstig auf das Immunsystem und den Proteinstoffwechsel aus. L-Arginin wird allerdings auch als eine Art Aphrodisiakum der Natur bezeichnet. Das liegt an der Förderung des Blutflusses und der damit verbundenen Durchblutung und betrifft entsprechend auch die Geschlechtsorgane. Im besten Fall äußert sich der Genuss von (auch hier wieder insbesondere dunkler) Schokolade in einer gesteigerten Libido.

 

Schokolade und Cholesterin

Schokolade beziehungsweise die Kakaobohne wurden seit jeher wissenschaftlich beforscht. Eine der bekanntesten Untersuchungen stammt von der University of Hull in Großbritannien. Hier waren die in der Schokolade enthaltenen Polyphenole (sekundäre Pflanzenstoffe) und ihre angenommenen gesundheitlichen Vorteile von Interesse. Eine kleine Gruppe von Probanden erhielt täglich drei Mal 15 Gramm Schokolade mit einem hohen Polyphenol-Anteil verabreicht, eine Kontrollgruppe mit einem sehr geringen Anteil. Im Ergebnis zeigte sich ein deutlicher Anstieg des sogenannten guten Cholesterins (HDL) und eine Verringerung des Cholesterinspiegels insgesamt. Diese überaus positiven Ergebnisse wurden im Verlauf der folgenden Jahre in zwei neuen Studien gleichermaßen bestätigt.
Wichtig zu wissen: Auch hier handelt es sich erneut um dunkle Schokolade mit einem Gehalt von mindestens 70 Prozent Kakao. Der gesundheitliche Benefit zeigt sich auch sonst generell vor allem bei dunkler Schokolade.

Vorsicht: Bei dieser Studie handelt es sich ausdrücklich nicht um die mittlerweile als Fake enttarnte „Untersuchung“ die vorgab, der tägliche Konsum von Schokolade mache schlank. Das ist natürlich nicht der Fall.

 

Die dunkle Jahreszeit

Schokolade-Genuss-Winter

Auch wenn der Genuss von Schokolade und Kakao eindeutig ganzjährig zu verzeichnen sind, zählen Herbst und vor allem Winter doch zu der Zeit mit dem höchsten Schokoladengenuss. Das liegt am fehlenden Sonnenlicht. Je dunkler und damit auch kürzer die Tage, umso schneller wird im Körper das Glückshormon Serotonin abgebaut. Je geringer der Serotoninspiegel im Körper, desto lustloser und häufig auch müder fühlen sich zahlreiche Menschen. Parallel dazu steigt sehr häufig auch das Verlangen nach süßen Speisen, hier ganz besonders nach Schokolade. Dunkler Kakao enthält den Eiweißbaustein Tryptophan. Dieser ist an der Bildung von Serotonin beteiligt. So entsteht das Erleben, dass das Bedürfnis nach Schokolade insbesondere in den Herbst- und Wintermonaten stärker ansteigt und der Verzehr die Stimmung ein wenig aufhellt.

 

Zyklusabhängige Schokoladenlust bei Frauen

Zyklus-Periode-Schokolade-Lust

Viele Frauen können ein Lied davon singen. Der Heißhunger auf Schokolade scheint an den Tagen vor Beginn der Menstruation ins Unermessliche zu steigen. Es wird vermutet, dass hier ein zentraler Zusammenhang mit dem Gelbkörperhormon Progesteron besteht. Der Spiegel steigt zyklusbedingt an und sorgt für einen kurzen Zeitraum im Zusammenhang mit dem Geschlechtshormon Östrogen für eine deutliche hormonelle Disbalance. Diese Zeit begünstigt nicht nur das bekannte prämenstruelle Syndrom, sondern gleichermaßen die Lust auf bestimmte Lebensmittel. Das ist sehr häufig Schokolade, aber nicht nur. Viele Frauen bevorzugen an diesen Tagen salzige Speisen, beispielsweise Chips. Als Gemeinsamkeit lässt sich meist zumindest eine Affinität zu Hochkalorischem festellen, die zumindest üblicherweise schnell wieder verschwindet, sobald der Progesteronspiegel sinkt.

 

Schokoladenmythen und die Schwangerschaft

Schokolade-Schwangerschaft

Die bekannten Schokoladengelüste bei schwangeren Frauen haben, entgegen häufiger Annahmen, hingegen keinerlei Ursprung in den Hormonen oder anderen zyklusbedingten Aspekten. Es gab zahlreiche Untersuchungen und ebenso viele Vermutungen hierzu. Eine erhöhte Insulinproduktion sollte die Folge sein, ein eventueller Mineralstoffmangel aufgrund der hormonellen Umstellung und Ähnliches mehr. Tatsächlich ließ sich jedoch keine eindeutige Ursache feststellen für ein gesteigertes Schokoladenbedürfnis in der Schwangerschaft. Gleiches gilt übrigens auch für die vielfältigen anderen Ernährungsvorlieben, die Schwangere zu haben scheinen. Eine wissenschaftlich belegte Ursache gibt es dafür nicht, allerdings ist der Genuss von Schokolade in der Schwangerschaft auch kein Tabu, sofern er sich in den üblichen Maßen und nicht Massen bewegt.

Ein weiterer Mythos bezieht sich auf die Muttermilch. Sie ist bekanntlich leicht süß, gelegentlich führt dies zur Annahme, dies gehe auf einen natürlich vorkommenden Vanilleanteil in der Milch zurück. Dies ist nicht der Fall. Die Muttermilch besteht aus verschiedenen Mineralstoffen, Fetten, Vitaminen, Proteinen, Wasser und weiteren Substanzen. Vanille beziehungsweise Vanillin gehören ganz klar nicht dazu. Somit gibt es auch keinen Zusammenhang zur Vorliebe für Schokolade, die tatsächlich häufig ein Vanillearoma enthält.
Nicht von der Hand zu weisen ist hingegen ein Zusammenhang zu Vanille in künstlichen Milchpulver-Produkten. Viele Hersteller produzieren ihre Babymilch-Produkte mit Zusatzstoffen, darunter auch Zucker und Vanillearomen, was allerdings eher dazu führen kann, dass die Kinder später vermehrt allgemein an süßen Lebensmitteln interessiert sind.

 

Dunkle oder helle Schokolade – erlaubt ist was gefällt

Schokolade-Weiss-Braun-Schwarz

Die jeweiligen Schokoladen unterscheiden sich geschmacklich häufig sehr deutlich. Das ist nicht allein eine Qualitätsfrage, sondern hängt auch vom Anteil an Kakao ab.
Helle beziehungsweise weiße Schokolade ist im Grunde genommen gar keine Schokolade. Sie enthält lediglich die fetthaltigen Bestandteile der Kakaofrucht, aber keinen Anteil der Kakaobohne. Zur Kakaobutter, die mindestens 20 Prozent aufweisen muss, kommen Milchpulver und Zucker, mehr benötigt die weiße Schokolade nicht. Auch wenn der Geschmack ausgesprochen lecker ist, handelt es sich nicht um echte Schokolade, denn diese muss Kakaopulver beinhalten.

Dunkle Schokolade wird vor allem an ihrem Kakaoanteil bemessen. Je höher dieser ist, desto geringer ist auch der vorhandene Zuckeranteil. Schokoladen mit einem Kakaogehalt von mindestens 70 Prozent gelten als besonders gesund aufgrund ihres hohen Anteils an Phenolen, Eisen und Magnesium. Gerade die Phenole sind für ihre entzündungshemmenden Eigenschaften bekannt. Nicht zuletzt aus diesem Grund gibt es vermehrt Hersteller von Schokoladen, die auf einen besonders hohen Phenolgehalt ihrer Sorten achten.

Ob Menschen helle oder dunkle Schokolade bevorzugen, ist grundsätzlich eine reine Geschmacksfrage. Häufig hängt es von der Qualität des Produktes ab und oftmals ist es einfach nur eine individuelle Vorliebe, die sich im Laufe des Lebens entwickelt hat. Das Ausprobieren anderer als der bisherigen Lieblingssorten führt natürlich zu neuen Geschmackserlebnissen, die sich häufig lohnen. Beispielsweise schwören Gourmets beim Genuss von Rotwein auf die Begleitung eines Stücks sehr dunkler Schokolade, um den Weingeschmack besser hervorzuheben. Und auch eine gute dunkle Soße, die zu Fleisch gereicht wird, verträgt überraschenderweise einige wenige Stückchen ebenfalls dunkler Schokolade, um den Geschmack zu unterstreichen.

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